Das Bergische ist bekannt für seine hügelige Landschaft, seine dörflichen Strukturen und nicht zuletzt für seinen Wald. Mit seiner Nähe zu den Metropolen der Region Rhein / Ruhr ist das Bergische immer auch ein Naherholungsgebiet zu den umliegenden Städten. Nicht Wenige kamen von daher auch immer zu uns, um durch die vernetzten und durchaus weitläufigen Waldgebiete zu wandern, zu joggen, zu reiten oder auch mit dem Mountainbike zu durchfahren.

Leider hat der Klimawandel und die dadurch letzten drei unfassbar trockenen Sommer mit der daraus resultierende Schwäche der Fichten im Bergischen dazu geführt, dass der Befall mit Borkenkäfern zu übergrossen Waldschäden geführt hat. Über den einst dichten, über Jahrzehnte gewachsenen Fichtenwald kam binnen 3 Sommer der grossflächige Kahlschlag. Zum Teil wurden mehrere Hektar grosse zusammenhängende Flächen vertrockneter, roten Fichten mit dem Harvester „geerntet“ und abtransportiert. Und so ganz ist man damit auch noch nicht „fertig“. Wohl kaum ein anderer Anblick zeigt einem die Folgen des sonst so abstrakt gehandhabten Wortes „Klimawandel“ auf so dramatische Art und Weise gnadenlos vor der eigenen Haustür auf.

Das sich insbesondere im Winter 2020 / 2021 ergebende Bild war für den, der den Wald seit Jahren kennt, ein erschreckendes. Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels: Zum einen hat der viele Regen im späten Frühjahr 2021 und das nun einfallende Licht für reichlich Wachstum an Büschen, Waldbeeren, Farnen, Gräsern und jungen Bäumen gesorgt, auf der anderen Seite findet man bereits jetzt auch schon wieder zumindest zum Teil aufgeforstete Flächen. Natürlich ist noch viel zu tun und es wird Jahre dauern, den Wald wieder so zu gestalten wie er mal war bzw. auf die neuen Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. So wird der oftmals theoretisch verwendete Begriff des “Climate Change“ in unseren Wäldern greif- und erlebbar und zeigt die Notwendigkeit des Handelns klar auf. Aber auch dass die Natur sich schon selber hilft – wenn man sie denn lässt.

Insofern ist unser Wald nach wie vor ein Ort der Besinnung, nun auch der Mahnung - aber vor allem immer noch ein Ort der Erholung!
Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen,
Joachim Remmel